Großgmainer Bäuerinnen

Schlackenputz

Großgmainer Bäuerinnen fahren Milch um 1920 nach Bad Reichenhall

 

Nach Wals war es weit, zudem gab es dort genug Bauern, die ihre eigene Milch verkauften. Für die Großgmainer Bäuerinnen war der Absatz ihrer Milch in die benachbarte Stadt Bad Reichenhall lukrativer. Hier traf man sich zum gemeinsamen Weg. Als „Zugtiere“ wurden kräftige Hunde eingesetzt, hier zum Beispiel ein Berner Sennenhund. Das war generell üblich für den Milchtransport im kleinen Rahmen. Die Staatsgrenze dürfte kein Problem gewesen sein.

Diese Marktwagen oder Marktkarren waren damals sehr verbreitet. Zwei gebogene Zugholme erleichterten das Ziehen durch eine Person. Meist waren sie vierrädrig, oft aber auch nur zweirädrig. Die Ladefläche ist hier bei allen Wägen durch ein kleines Geländer vor dem Absturz der Ware geschützt. Mit solchen Wägen wurde nicht nur Milch gefahren, sondern auch alle anderen Waren der bäuerlichen Direktvermarktung. Auch in die Stadt Salzburg kamen Bäuerinnen mit solchen Marktkarren zur Schranne. Manche legten dafür einen Weg von 15 Kilometern zurück, wie uns ehemalige Hausbesitzer unseres Lohnerhofes erzählten. Es erzählte uns eine ehemalige Dienstmagd, dass das Marktfahren eine sehr beliebte Aufgabe war. Man kam in die Stadt, sah mal was anderes. Doch einmal hat sie bereits bei der Hinfahrt die ganze Fuhr umgestürzt und das Obst war großteils unbrauchbar. Sie hat sich erst spät abends nach Hause getraut.

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