Hinweistafel einer Frühstückspension

Hinweistafel

2020 – Urlaub daheim (fast) wie in alten Zeiten!

Hier stellen wir ein Objekt in den Fokus, das in Salzburg vor nicht allzu langer Zeit fast überall so oder ähnlich zu finden war. Mit dem Ende des 2. Weltkrieges änderte sich viel in wirtschaftspolitischer und sozialer Hinsicht in Stadt und Land Salzburg. Damit einher ging ein langsam wachsender Wohlstand vieler Teile der Bevölkerung. Die individuelle Mobilität nahm zu. Auch in Salzburg erlebte der Tourismus seit Mitte der 1950er Jahre einen kontinuierlichen Aufschwung.

Es zog immer mehr Menschen in den Urlaub, der dann gerne auch auf dem Bauernhof stattfinden durfte. Mit einem veränderten Berufsbild des Landwirtes erschlossen sich der ländlichen Bevölkerung neue Einkommensmöglichkeiten. Das Angebot an „Fremdenzimmern“ wuchs stetig. Zunächst zufrieden mit einfachsten Unterkünften ohne jeglichen Komfort, mit Gemeinschaftstoiletten auf dem Gang, Wasser aus dem Hausbrunnen und Selbstverpflegung, änderten sich bald die Bedürfnisse der Gäste. In der Zeitung „Salzburger Bauer“ aus dem Jahr 1967 finden sich deutliche Worte für das richtige Verhalten, wenn „die Gäste kommen…“. Dazu gehöre, „… daß die ganze Familie auch wirklich gästefreudig ist“ und dass „die besten Zimmer im Haus für die Gäste zu richten“ seien. Eine weitere Forderung widmet sich dem „stillen Örtchen“. Dieses „muß absolut sauber, gut lüftbar, groß und hell genug sein.“ Denn „man glaubt nicht, wie gerade der Abort für die allgemeine Zufriedenheit der Gäste ausschlaggebend ist.“

Unter diesem Aspekt mutet das Angebot einer Frühstückspension aus dem Pinzgau mit Zentralheizung, Kalt- und Warmwasser direkt luxuriös an. Hatte man dort bereits in den 1950er Jahren die Vermietung von einfachsten Zimmern an Sommergäste ohne Wasseranschluss, noch mit Plumpsklo, als bewussten Zuerwerb begonnen, folgten Renovierung und Ausbau der „Privatzimmer“ in den 1960er Jahren, in den 1970er Jahren die Erweiterung zur „Frühstückspension“.

Die Hinweistafel erhielt das Freilichtmuseum für ein neues, in Entwicklung befindliches Projekt zum Thema Fremdenverkehr im ländlichen Salzburg. Als Beispiel für veränderte Bedingungen in der Landwirtschaft nach dem 2. Weltkrieg ist eine zum Fremdenzimmer umgewidmete Knechtkammer im „Bamerhof“ aus Stuhlfelden (PI 11) zu sehen.

 

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